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Expedición mental

Expedición mental / Mentale Expedition

E 2025, 60 min, OmdtU, Regie: Rubén Riós

Filmgespräch mit dem Regisseur im Anschluss!

Eine 10 Etappen umfassenden Reise entlang des nördlichen Camino de Santiago lässt uns eintauchen in eine besondere Erfahrung, angeleitet vom Schauspieler Rubén Riós, der gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen angeht. Diese filmische Expedition, bringt uns auf dem uralten Jakobsweg eine Wirklichkeit nahe, die uns alle angeht, und viele Menschen auf der Welt betrifft, die entweder gerade eine solche Situation erleben oder sie in der Vergangenheit durchgemacht haben.

Zu Wort kommen Fachleute und Experten auf diesem Gebiet, immerhin waren psychische Einschränkungen im Jahr 2030 weltweit die häufigsten Erkrankungen überhaupt. Der Dokumentarfilm wertet nicht, sondern spricht im Sinne der Selbstermächtigung offen Themen an, die bisher von den audiovisuellen Medien eher selten behandelt worden sind.

Mi, 14.05. 16:00 Uhr Filmgalerie

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Outros Camiños 

Outros Camiños / Andere Wege

E 2021, 60 min, OmdtU, Regie: Rubén Riós 

Filmgespräch mit dem Regisseur im Anschluss!

In diesem galicischen Dokumentarfilm geht es um die Erfahrung von vier Menschen, die trotz ihrer schweren Behinderung den Jakobsweg zurücklegen. Der Regisseur, Schauspieler und Produzent Rubén Riós leistet mit seinem Projekt, das in Zusammenarbeit mit der Organisation „DisCamino de Santiago“ entstanden ist, einen wichtigen Beitrag zum Thema Inklusion.

Di, 13.05. 19:30 Uhr Stadtbücherei Regensburg, Haidplatz 8; Eintritt frei!

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El Agua

El Agua / The Water

E 2022, 104 min, OmeU, Regie: Elena López Riera

Es ist Sommer in einem kleinen Dorf im Südosten Spaniens. Man sagt, es nähert sich ein Unwetter, das dafür sorgen wird, dass der Fluss, der das Dorf durchläuft, über die Ufer treten und große Teile des Ortes überschwemmen wird. Einer alten Legende nach verschwinden bei jeder Überschwemmung Frauen. Es sind Frauen, die das „Wasser in sich tragen“, diejenigen, die dafür bestimmt sind, vom Fluss mitgenommen zu werden. Die Jugendlichen gehen zum Fluss und teilen miteinander die Geschichten, die ihnen ihre Großeltern erzählt haben. Inmitten dieser angespannten Situation, zwischen Realität und Fiktion, Leben und Tod, lernt Ana José kennen.

Di, 22.04. 19:30 Uhr M26, Maximilianstr. 26; Eintritt frei!

Elena López Riera (*1982, Orihuela) hat in Valencia Audiovisuelle Kommunikation studiert. Nach ihrem Studium war sie als Dozentin an verschiedenen Hochschulen und Universitäten im Bereich der Film- und Literaturwissenschaften tätig. Ihre Kurzfilmprojekte, darunter Las Vísceras (2016) und Los que desean (2018), waren bereits auf internationalen Filmfestivals erfolgreich. El Agua ist ihr Spielfilmdebüt.

Goya-Filmpreis: Nominiert, u. a. für die beste Regie und die beste
Nachwuchsschauspielerin (Luna Pamiés); Filmfestspiele von Cannes: Vorführung im Rahmen der Sektion The Directors’ Fortnight.

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El costo de ser agricultor

Der Preis Landwirt zu sein

Peru, 2024, 38 min, OmeU, Regie: Ieie Castillejo

Im Fokus des Dokumentarfilms steht der konventionelle Maisanbau in der Klimakrise. Die verschiedenen Phasen des Erntezyklus (Anbau, Ernte, Verkauf, kulturelle feste rund um die Ernte) werden dabei ebenso beleuchtet wie Probleme rund um die Wasserknappheit, die zu Verteilungskonflikten führt. Die Lösung scheint der Bau großer Kanalisationsprojekte mit Wasserleitungen aus den Bergen zu sein, die aber gescheitert bzw. nicht vollendet wurden.

Sa, 26.04. 16:30 Uhr Filmgalerie im Leeren Beutel mit Filmgespräch im Anschluss: Eintritt frei!

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Cerrar los ojos

Cerrar los ojos / Close your Eyes

E 2023, 169 min, OmeU: Sa, 26.04. 20:30 Uhr + Sa, 03.05. 20:00 Uhr Filmgalerie

Als Erice mit Cerrar los ojos 2023 nach rund 30 Jahren seinen letzten Langfilm vorlegt, war dies für Cinephile in aller Welt eine kleine Sensation. Wie der Titel schon andeutet, ist das Werk zugleich als ein Abschluss gedacht, in dem Erice alle wichtigen Motive seiner Vorgänger aufnimmt, zusammenführt und verdichtet.

Die äußere Handlung erscheint zunächst wie ein Krimi: Im Fernsehen wird von einem ungelösten Fall berichtet, in dem ein Schauspieler vor zwanzig Jahren mitten in den Dreharbeiten plötzlich verschwand und nie wieder auftauchte. Befragt wird auch der damalige Regisseur des Films, der sich auf eine Reise in die Vergangenheit begibt, die man für eine detektivische Arbeit halten könnte, wenn es Erice nicht um ganz andere Themen ginge: um den Blick zurück auf eine Welt des Kinos, die im Verschwinden begriffen ist, um das unvollkommene künstlerische Schaffen, um nicht gelebte Beziehungen und um das Alter. Faszinierend ist es, Ana Torrent, die 1973 die kleine Ana in El espíritu de la colmena gespielt hat, fünfzig Jahre später unter der Regie Erices wiederzusehen, um einmal mehr das Verhältnis zu ihrem Vater zu hinterfragen.

In Cerrar los ojos führt Erice die Fäden seines Werkes zusammen, ohne sich dabei eitel selbst zu zitieren, sondern um sich nostalgisch, aber bewusst zu verabschieden. Dabei stellt er zwei Figuren nebeneinander, die jeweils für das Erinnern und das Vergessen stehen. Wenn eine der beiden, wie der Titel ankündigt, am Ende die Augen schließt, so scheint er sagen zu wollen, dass letztlich alles dem Vergessen anheimfällt. Das mag zwar sein, die Filme aber werden den Zuschauern noch lange in Erinnerung bleiben.

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El sol del membrillo

El sol del membrillo / Das Licht des Quittenbaums

E 1992, 139 min, OmeU: Sa, 26.04. 17:30 Uhr; Filmgalerie

Víctor Erices Dokumentarfilm El sol del membrillo, der in Spanien geradezu einen Kultstatus hat, begleitet den berühmten spanischen Maler Antonio López, bei seinem Versuch, einen Quittenbaum in seinem Garten zu malen. Was so einfach klingt, erweist sich jedoch als unlösbare Aufgabe, weil die Tage dahingehen, Licht, Farben und Formen sich ständig verändern und es dem Künstler nicht gelingt, das Flüchtige der Natur und des Lebens festzuhalten, so dass der Film zugleich eine Reflexion über die Unabschließbarkeit künstlerischer Arbeit darstellt.

Erice begleitet López in ruhigen, langen Szenen und lässt die Zuschauer den kreativen Prozess intensiv miterleben – von der ersten Skizze bis zu den immer wiederkehrenden Blicken auf den Baum, der sich mit jeder Minute verändert. Es ist ein langsames, geduldiges Spiel mit der Zeit, in dem der Maler mit jedem Pinselstrich versucht, Baum, Blätter und Früchte im Bild zu bannen. In der Langsamkeit und dem detaillierten Blick des Films liegen Schönheit und Wahrheit verborgen, die den Zuschauer in eine fast meditative Stimmung versetzt. Es ist ein Film, der uns lehrt, die Welt um uns herum auf eine neue Weise zu sehen und die fließende Natur der Zeit zu begreifen. Der kreative Prozess, der so viel Geduld erfordert, wird zu einer Reflexion über das Leben selbst: immer im Fluss, immer unvollständig, aber immer wertvoll.

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Retrospektive

El Sur

El Sur – die Sehnsucht nach dem Süden

E 1983, 94 min, OmeU: Fr, 25.04. 20:30 Uhr; Filmgalerie

Zehn Jahre nach seinem ersten Langfilm erzählt Erice in El Sur (Der Süden, 1983) erneut von der Kindheit, Fantasie und familiären Geheimnissen und verarbeitet in poetischen Bildern und Szenen die Spannungen zwischen Erinnerung und Gegenwart, Traum und Wirklichkeit. Nach dem gleichnamigen Roman von Adelaida García Morales, der damaligen Partnerin Erices, erzählt der Film von der kleinen Estrella, die in den 1950er-Jahren mit ihren Eltern in einer ländlichen Gegend im Norden Spaniens aufwächst. Sie ist sie fasziniert von ihrem Vater und seinen Fähigkeiten als Wünschelrutengänger. Doch nach und nach kommt sie seiner geheimnisvollen Vergangenheit auf die Spur und versucht, die Rätsel ihrer Familiengeschichte zu entschlüsseln. Der Süden, aus dem Vater stammt – symbolisch aufgeladen mit Erinnerungen, Sehnsüchten und unerfüllten Träumen – wird dabei zu einer schillernden Metapher für alles, was verloren und unerreichbar scheint.

In Erices meisterhafter Inszenierung verschmelzen die geografischen und emotionalen Gegensätze zu einem filmischen Gedicht, das von der Kamera José Luis Alcaines und der träumerischen Musik Enrique Granados‘ untermalt wird. Die Kontraste von Licht und Schatten spiegeln die inneren Haltungen der Figuren wider, während die Landschaften des Nordens mit ihrer kargen Schönheit eine unüberwindbare Distanz zum verheißungsvollen Süden verdeutlichen.

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Retrospektive

El espíritu de la colmena

El espíritu de la colmena / Der Geist des Bienenstocks

E 1973, 103 min, OmeU: Fr, 25.04. 18:00 Uhr; Filmgalerie

In einem kastilischen Dorf der 1940er Jahre lebt die sechsjährige Ana, die in einem Wanderkino den Film Frankenstein von James Whale sieht und sich dadurch auf eine innere Reise zwischen Realität und Fantasie begibt. Als sich ein geflohener Widerstandskämpfer in der Nähe versteckt und getötet wird, deutet sie diese Geschehnisse im Lichte des Films und bringt sie weiterhin mit ihrem in sich gekehrten und geheimnisvollen Vater in Zusammenhang. Über diese Verquickung gelingt es Erice, sowohl die Macht des Kinos zu inszenieren als auch indirekt die Nachwirkungen des spanischen Bürgerkriegs zu thematisieren und damit zugleich die franquistische Zensur auszuspielen. Dabei nutzt er sparsame, punktuelle Dialoge und Elemente aus dem Horrorklassiker, um die kindliche Wahrnehmung von Angst und Naivität auf subtile Weise zu illustrieren.

Die meisterhafte Inszenierung von Licht und Schatten, beeindruckende Kinderblicke, eine Symbolsprache, in der sich die kindliche Weltwahrnehmung ausdrückt, und die hintergründigen Anzeichen von ebenso tiefsitzenden wie unverstandenen Traumata des Krieges innerhalb der Familie machen El espíritu de la colmena zu einem Werk, das zurecht als ein Meilenstein der spanischen Filmgeschichte gilt und bis heute seine poetische Faszination ausübt.

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Eröffnungsfilm

Justicia artificial

Tödliche Gerechtigkeit / Justicia Artificial

E 2024, 98 min, OmeU, Regie: Simón Casal de Miguel

Spanien im Jahr 2028: Die Regierung plant ein Referendum zur Einführung eines KI-gestützten Justizsystems. Das System THENTE 1 soll Richter*innen an allen Gerichten des Landes durch Computer ersetzen und verspricht, die Justiz zu automatisieren und politisch unabhängig zu machen. Die renommierte Richterin Carmen Costa wird gebeten, an der Umsetzung des Projekts mitzuwirken. Doch als die Entwicklerin des Systems, Alicia Kóvack, spurlos verschwindet, wird Carmen misstrauisch: Steckt hinter der neuen Technologie eine Verschwörung? Kann künstliche Intelligenz als Richterin fungieren? Wie zuverlässig ist sie?

So, 04.05. 20:00 Uhr Filmgalerie im Leeren Beutel mit Regisseurin

Simón Casal de Miguel (*1984, A Coruña) ist ein galicischer Filmemacher. Bevor er mit Lobos Sucios (2016) sein Spielfilmdebüt gab, drehte er Werbespots und Dokumentarfilme. Justicia Artificial beruht auf dem Dokumentarfilm Artificial Justice (2022), der den Einsatz künstlicher Intelligenz in demokratischen Institutionen thematisiert und in Zusammenarbeit mit Richter*innen, Philosoph*innen und KI-Expert*innen entstanden ist. Neben dem technologischen Wandel beschäftigen sich Casals Filme mit historischen Ereignissen und Persönlichkeiten seiner Heimat Galicien.

Goya-Filmpreis: Nominiert für den besten Film, das beste Drehbuch und die beste Regie.

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Opera Prima

Upon Entry

Upon Entry / La Llegada

E 2022, 75 min, OmeU, Regie: Alejandro Rojas, Juan Sebastián Vásquez

Der venezolanische Stadtplaner Diego und die spanische Tänzerin Elena ziehen in die Vereinigten Staaten, um ein neues Kapitel in ihrem Leben zu beginnen. Sie möchten ihre Karriere vorantreiben und im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ eine Familie gründen. Doch am Flughafen in New York endet ihre Reise abrupt: Trotz gültiger Visa werden sie von Zollbeamt:innen festgehalten, in einen Inspektionsraum gebracht und einem Verhör unterzogen. Die Fragen werden immer eindringlicher und der Druck auf das Paar steigt. Doch Elena und Diego ahnen nicht, dass ihnen das Schlimmste noch bevorsteht.

Mo, 28.04. 18:00 Uhr Filmgalerie im Leeren Beutel

Fr, 02.05. 18:00 Uhr Filmgalerie im Leeren Beutel

Alejandro Rojas
Juan Sebastián Vásquez

Alejandro Rojas (*1976, Caracas) ist Regisseur, Editor und Drehbuchautor. Neben Dokumentarfilmen hat er zahlreiche Trailer und Werbekampagnen gedreht und als Filmjournalist über internationale Filmfestivals berichtet. Gemeinsam mit Co-Regisseur Vásquez erzählt er in Upon Entry eine persönliche Geschichte über die Erfahrungen und Ängste von Einwanderern an der Grenze der USA. Stilistisch orientiert sich der Film an dem US-amerikanischen Regisseur Sidney Lumet.

Juan Sebastián Vásquez (*1983, Caracas) ist ein venezolanisch-spanischer Regisseur, Drehbuchautor und Kameramann. Er begann seine Karriere bei HBO Latin America Group und arbeite als Kameramann bei Filmen wie Callback (2016) und The Practicioner (2020).

Tallinn: FIPRESCI Preis; Filmfestival Málaga: Bester Schauspieler (Alberto Ammann); Gaudí-Filmpreis: Bestes Drehbuch; Feroz-Filmpreis: Bestes Drehbuch.